Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn und Sr. Susanne Krendelsberger CS beim Demonstrationszug von der Servitenkirche zum Gründungsort der Caritas Socialis. Foto: Severin Dostal
Am 3. Oktober 2019 feierten über 500 Menschen einen Festgottesdienst mit Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn zum 100jährigen Bestehen der Caritas Socialis. Ein Demonstrationszug zog nach dem Gottesdienst in der Servitenkirche zum Gründungsort in der Pramergasse im 9. Bezirk.
Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn und Sr. Susanne Krendelsberger CS beim Demonstrationszug von der Servitenkirche zum Gründungsort der Caritas Socialis. Foto: Severin Dostal
menschen.leben.stärken
Höhepunkt des Jubiläumsjahres der Caritas Socialis unter dem Motto „menschen.leben.stärken“ war ein Gottesdienst, zu dem VertreterInnen aus Politik und Kirche, CS Schwestern, Mitglieder des Säkularkreises der CS, Externe Mitglieder der CS, MitarbeiterInnen, Ehrenamtliche und viele, die mit der Caritas Socialis verbunden sind, gekommen waren. Gäste kamen aus Görlitz, der Geburtsstadt Hildegard Burjans, von der Hildegard Burjan Schule in Stuttgart, aus Bozen, Norwegen und aus Brasilien, wo die Schwesterngemeinschaft zwei Niederlassungen hat. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Martin A. Seidl, Organist und Komponist mehrerer Lieder für den Gottesdienst und vom Collegium Vocale Wien unter der Leitung von Holger Kristen.
Demonstration für menschen.leben.stärken
Im Rahmen des Gottesdienstes zogen die Mitfeiernden mit Transparenten von der Servitenkirche zum Gründungsort der Caritas Socialis in die Pramergasse. Das Anliegen der Caritas Socialis, stärkend für die Würde von Menschen vom Beginn bis zum Ende des Lebens einzutreten, war auf den Schildern, die im Zug mitgetragen wurden, zu lesen. Während des Gottesdienstes wurde für zwei Projekte der Caritas Socialis gesammelt: In Brasilien haben die Schwestern in Pitanga ein Nähprojekt für Frauen initiiert, die dadurch einen Zugang zu Erwerbstätigkeit und Selbständigkeit gewinnen. In Wien widmet sich das Projekt Leuchtturm den Herausforderungen in Pflege und Betreuung am Lebensende mit einem gerontopsychiatrischen Konsiliardienst.
„Stell dich in die Zeit, bereit für ihre Fragen, spann den Bogen weit, Neues kannst du wagen. Du bist von Gott gehalten und findest seine Spur“ – so heißt es im Hildegard Burjan Lied. "Hildegard Burjan inspiriert die Caritas Socialis und alle Christen, sich mutig in die Gesellschaft einzubringen. Durch ihr Vorbild motiviert, sorgen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der CS dafür, dass die Menschen hier bestmögliche Pflege und Betreuung am Ende ihres Lebens erhalten und Menschen für ihr Leben gestärkt werden“, so Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn anlässlich des 100jährigen Bestehens der Caritas Socialis.
„Als Hildegard Burjan die Caritas Socialis vor 100 Jahren gegründet hat, hatte sie eine Idee die weit über das hinausging, was damals kirchlich überhaupt möglich war. Sie war schon von Beginn an auf mehr angelegt. Ich bin überzeugt, Hildegard Burjan freut sich heute mit uns, was aus der CS geworden ist, wie viele Menschen in so vielen Bereichen das Leben von Menschen stärken. Die CS zeichnet ihre Dynamik aus – ihre Fähigkeit, Menschen zu vereinen, die an dem einen Ziel gemeinsam arbeiten: menschen.leben.stärken“, so Sr. Susanne Krendelsberger CS, Generalleiterin der CS Schwesterngemeinschaft.
Caritas Socialis: menschen.leben.stärken
Die CS, das sind Schwestern, Mitglieder des Säkularkreises, externe Mitglieder (MECS), MitarbeiterInnen und Ehrenamtliche, Freunde und WeggefährtInnen. In Wien bietet die CS Caritas Socialis professionelle Pflege und Betreuung für alte und chronisch kranke Menschen an – stationär, in Tageszentren, im CS Hospiz Rennweg, in Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz und zu Hause. Die CS führt Kindergärten, das CS Haus für Mutter und Kind, eine Beratungsstelle und ein Urlaubshaus. CS Schwestern engagieren sich für Menschen auf der Flucht und in SOLWODI Österreich, einer Initiative von sechs Ordensgemeinschaften gegen Menschenhandel. In Brasilien ist die CS für ein Familiensozialzentrum und die Kinderpastoral der Diözese Guarapuava verantwortlich. CS Schwestern arbeiten in eigenen und anderen sozialen und kirchlichen Einrichtungen und sind in Österreich, Brasilien, Deutschland und Südtirol vertreten.
Hildegard Burjan: sozial sensibel – politisch – aktiv für die Menschenwürde
Am 4. Oktober 1919 gründete Hildegard Burjan die Caritas Socialis als Gemeinschaft von Frauen in der Kirche. Hildegard Burjan (1883 – 1933) selbst war verheiratet, Mutter, Akademikerin mit wachem Blick für gesellschaftliche Entwicklungen. Tatkräftig, innovativ und mutig beschritt sie neue Wege der Hilfe - als Sozialpionierin, als Gründerin der Caritas Socialis, als eine der ersten acht Frauen, die vor 100 Jahren als Abgeordnete ins Parlament einzogen. Hildegard Burjan war die erste und damals einzige christlichsoziale weibliche Abgeordnete im Wiener Gemeinderat und im österreichischen Parlament. Genannt „das Gewissen des Parlaments“ gelang ihr die Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg. Als Jüdin ließ sie sich nach schwerer Erkrankung taufen und setzte sich gemeinsam mit ihren Weggefährtinnen für die Rechte von Frauen, für die Würde des Menschen, für Verbesserung von Strukturen und die Überwindung von Kluften in der Gesellschaft ein. Am 29. 1. 2012 wurde Hildegard Burjan seliggesprochen.
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