Was ist schön? Schön ist der Sonnenuntergang. Schön ist das schlafende Baby. Schön ist der Geruch nach einem Sommerregen. Das Schöne berührt uns, es löst einen Glücksmoment aus. Was unterscheidet den schönen Sonnenuntergang vom schönen Moment im Bereich der Pflege und Betreuung, im Hospiz oder im Tageszentrum? Dieser Frage haben wir uns im Augenblick Nr.9 (Jahresbericht 2021) gestellt: Was ist schön! Wir haben Menschen vor die Kameralinse von Valerie Loudon geholt und sie gefragt: Was ist Ihr schöner Moment in der CS?
Schön im Pflegebereich ist das Ergebnis von Können, Zeit, Fürsorge, Geduld und Liebe
Im Unterschied zum Aufsaugen schöner Momente und schöner Bildern, derer wir uns kostenlos bedienen dürfen, erfordert die Kategorie „etwas Schönes passieren lassen“ Einsatz, Teilnahme und Mut. Hierfür genügt es nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die Sonne geht jeden Abend unter - ob wir ihr nun dabei zusehen oder nicht. Ob etwa die von Demenz betroffene Bewohnerin lächelnd ins Bett geht, ob sie die Hand der Pflegerin drückt und ob sie zufrieden und ohne Angst einschläft, ist von vielen Faktoren abhängig. Zeit, Fürsorge, Geduld und Liebe sind die Haupt-Ingredienzien, um Schönes entstehen zu lassen. Man kann auch Vertrauen dazu sagen. Vertrauen geschieht nicht von selbst.Schönem im Pflegeberuf zu begegnen, bedeutet Arbeit. Diese besteht darin, sich nicht auf das Handwerk zurückzuziehen, sondern das Schöne zu erkennen und es behutsam herauszulocken
Was unterscheidet den schönen Sonnenuntergang vom schönen Moment in der Pflege und Betreuung
Was den schönen Sonnenuntergang vom schönen Moment im Bereich der Pflege und Betreuung, im Hospiz oder im Tageszentrum unterscheidet? Das Schöne ist für beide Seiten spürbar. Das Motto: „Das war schön, was da gerade passiert!“ "Das Mögliche möglich machen" lautet die Devise. Das gemeinsame Ziel ist es, die schönen Aspekte des Lebens herauszuarbeiten, erkennbar zu machen und schließlich genießen zu können. Manchmal sind das ganz kleine Dinge. Sie eröffnen Menschen neue Perspektiven und ermöglichen neues Leben trotz Unterstützungsbedarf annehmen zu können und Momente „schön“ zu finden. #weil jeder Augenblick zählt. Ein herzliches Danke an die Mitarbeiter*innen, Ehrenamtlichen und Zivildienstleistenden, die im letzten Jahr sehr gefordert wurden. Unser Dank gilt auch den Angehörigen und Klient*innen für ihr Verständnis und die Einhaltung der besonderen Hygienevorkehrungen bei Besuchen in dieser speziellen Situation.
Wir nehmen uns Zeit in der CS für den zweiten Blick. Ein zweiter Blick lohnt immer, er kann Dinge und Gedanken in Bewegung setzen. Er kann Krusten aufbrechen und Kontakte ermöglichen, wo schon alle Türen zu waren. Genaues Hinschauen ist auch die Voraussetzung für das Gelingen meiner Aufgabe als Geschäftsführer. Der zweite Blick, der immer mit zusätzlicher Zeit und mehr Aufwand verbunden ist, kann schöne und wertvolle Momente entstehen lassen, die sonst nie entstanden wären. Dieser zweite Blick ist es, der den Lebens- und Arbeitsraum der CS auszeichnet.
so Robert Oberndorfer über das Schöne in der CS.
Mitarbeiter:innen & Klient:innen gesehen durch die Künstlerin Valerie Loudon
Die Fotos des aktuellen Jahresberichts "Schön" stammen von Valerie Loudon, die in Wien lebt und arbeiten. Ihr Studium absolvierte sie am London Collage of Printing und an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Der Schwerpunkt der Künstlerin liegt im Portrait. Die Herangehensweise der Künstlerin zeigt eine strukturelle Konsequenz und erinnert an August Sander, einen der wegweisenden Portrait-Fotografen des 20. Jahrhunderts. Kein Portrait gleicht dem anderen. Der konzeptionelle Bildaufbau orientiert sich nach der abgebildeten Person und nicht umgekehrt. Die Bildkomposition wird von Loudon zuvor präzise gewählt und für den zu Fotografierenden als eine Art Bühne geschaffen. Dann wartet sie bis ihre Modelle das Konfrontierende der Situation beginnen hinter sich zu lassen. Sie beginnen den Versuch der perfekt erlernten Pose zu vergessen, so dass es der Künstlerin gelingt, ihre ungeschützte Natur zum Vorschein zu bringen. Die erlernte Fassade verblasst. Loudons Arbeit ist gekennzeichnet durch Zurückhaltung, Ruhe und Schlichtheit, womit sie die ausgesuchten, beobachteten und gezeigten Personen in ihrer Individualität und Einzigartigkeit in den Vordergrund rückt.
©Valerie Loudon
Das Ergebnis
Der Bericht ist damit auch ein Spiegelbild der nötigen Faktoren, damit Lebensqualität bis zuletzt entstehen kann und für die Rahmenbedingungen, damit Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche selbst gestärkt werden und #menschenlebenstärken können.
Zahlen, Daten, Fakten 2021
Der Appendix enthält alle wichtigen Zahlen, Daten und Fakten der Einrichtungen der CS Caritas Socialis aus dem Jahr 2021 und gibt auch einen Überblick, was die Spenden bewirken.
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