Weltalzheimertag 2024: Die CS Caritas Socialis und ihre Einrichtungen mit Demenzschwerpunkt verbindet Kunst und Demenzbetreuung seit über 10 Jahren. Bereits mit der Gründung des 3. demenzfreundlichen Bezirks 2014, der auf Initiative der CS Caritas Socialis mit vielen weiteren Vernetzungspartnern entstanden ist, spielte die Verknüpfung von Kunst und Demenz eine große Rolle. Im Rahmen des Weltalzheimertags setzt die CS Caritas Socialis ein Zeichen, denn „Kunst ist für alle da!“.

Ich habe es vergessen – Fotoausstellung mit Fokus auf Demenz

Mit der Erfahrung von 5 Monaten Ehrenamt in der CS Caritas Socialis im Gepäck eröffnete Timea Szent-Iványi im April 2024 die Vernissage „Ich habe es vergessen“ in der CS Caritas Socialis. Mit fotografischen Werken setzte sich die 19-jährige Künstlerin mit dem Thema Demenz auseinander und lässt Betrachterin und Betrachter mit tiefgründiger Bewegtheit zurück.

Die Werke basieren auf analoger Fotografie und sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern teilweise sogar provokant.

„Die 5-monatige Zeit im Ehrenamt brauchte es auf jeden Fall, um das brisante Thema Demenz in meinen Fotografien bearbeiten zu können. Demenz sollte kein Tabu sein“, erklärt die talentierte Künstlerin.

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Die Sprache der Musik verbindet über alle Grenzen hinweg – auch bei Demenz

In der CS Pramergasse, dem CS Standort mit dem breitesten Angebot für Jung und Alt, wird Musik zu einem verbindenden Element zwischen den Generationen und hilft, unsichtbare Barrieren zu überwinden. Anstelle distanzierter Darbietungen erleben Bewohner:innen und Kinder bei regelmäßigen musikalischen Zusammenkünften echte Nähe. Besonders das Streicher- und Bläserensemble des Realgymnasiums Komensky sorgt mit seinen Auftritten für berührende Momente im Alltag der Pflegeeinrichtung.

Andrea Eder, Heim – und Pflegedienstleiterin und vielseitiges musikalisches Talent, hebt hervor, dass Musik Menschen aus verschiedenen Lebenswelten zusammenbringt und Ängste abbauen kann – vor allem im Umgang mit Demenz. Die Konzerte in der CS Pramergasse zeigen immer wieder, wie Musik die Atmosphäre positiv verändert und das Verständnis zwischen Jung und Alt fördert, was die große Bedeutung solcher Veranstaltungen in Pflegeeinrichtungen verdeutlicht.

Kunst und Demenz – die Kunsttherapie für Menschen mit Demenz in der CS

Musikstudent:innen der Musikuniversität, unter der Leitung von Hr. Mag. Flosdorf, veranstalteten in der CS Caritas Socialis einen kunsttherapeutischen Workshop mit Bewohner:innen der CS Caritas Socialis.

Als Impuls für den Workshop „Welche Farben haben deine Erinnerungen?“ diente ein Zitat von Hugo Ernst Käufer „Ohne Erinnerung hat die Zeit kein Gesicht“. Als musikalische Untermauerung wurde das Stück „der Schwan“ von C. SaintSaens von den Student:innen vorgetragen.

Für die kunsttherapeutische Umsetzung des Themas bekamen die Bewohner:innen ein Blatt Papier, auf dem jeweils die Hälfte eines abstrakten Gesichts zu sehen war, welches sie frei ergänzen oder weiter entwickeln durften. Parallel zum Malen wurde das Musikstück nochmals vorgetragen, es fanden Gespräche statt und es wurden Erinnerungen geweckt und ausgetauscht.

Die Freude am Malen, begleitet von der Musik der Student:inne,n führte zu einer wunderbaren, entspannten und fröhlichen Stimmung. Die Kreativität wurde geweckt und es entstanden die wunderbaren Bilder, die nun in dieser Ausstellung gezeigt wurden.

Als besonderer Höhepunkt wurden die entstandenen Bilder schließlich beim Konzert des Community Orchesters im Dezember integriert, indem sie zu einem Gesamtbild, das live während des Konzerts gelegt wurde, gezeigt wurden. Diese Aktion diente dazu, auch Menschen in Pflegezentren in die Gesellschaft und in den Alltag zu integrieren. 

CS als Pionierin von Museumsbesuche für Menschen mit Demenz

Die CS Caritas Socialis übernahm vor fast 10 Jahren die Vorreiterrolle und bat in Kooperation mit österreichischen Museen barrierefreie Führungen für Menschen mit Demenz, um deren gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Inspiriert von erfolgreichen Programmen in deutschen Museen, bieten diese Führungen ein sinnliches Erlebnis, das an bestehende Erinnerungen anknüpfen kann.

Die erste Führung fand am 10. November 2015 im Museum Belvedere statt, wo das Kunstwerk „Vorfrühling im Wienerwald“ von Ferdinand Georg Waldmüller im Mittelpunkt stand. Durch das Einbeziehen von Sehen, Tasten und Riechen werden Erinnerungen aktiviert, wie bei einem Besucher, der von früheren Erlebnissen erzählte. Diese Initiative ist Teil des umfassenden Demenzbetreuungsangebots der CS Caritas Socialis, das spezialisierte Betreuung in verschiedenen Einrichtungen bietet.

>> Wenn Kunst Brücken baut

Kunst und Demenz im demenzfreundlichen Bezirk

Cornelia Bast, Künstlerin, Social Designerin und künstlerische Forscherin an der Universität für angewandte Kunst Wien, ist seit der Gründung des Netzwerks „demenzfreundlicher 3. Bezirk“ vor 10 Jahren Mitglied. Bereits im Gründungsjahr des Netzwerks wurde der „3. Demenzfreundliche Bezirk“ mit dem 3. Platz des Gesundheitspreises „Gesund im Grätzel und Bezirk“ ausgezeichnet und legte bereits früh den Fokus auf Kunst im Demenzbereich.

Als Mitglied der Dementia Arts Society setzt sie sich zum Ziel, „den wachsenden Herausforderungen, die das Thema Demenz für unsere Gesellschaft darstellt, mit den Möglichkeiten von Kunst und Design zu begegnen“.

Kürzlich setzte sich die Dementia Arts Society in der Kunstausstellung DEMENDARTS damit auseinander, warum Rollatoren in Farbe und Form stets unspektakulär gestaltet sein müssen. Man könnte sie mit anderer Haptik und einem unkonventionellen Design gestalten und somit individuell auf den Nutzer oder die Nutzerin abstimmen.  

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